Heute jährt sich die Patentierung der Konservendose bereits zum 211. Mal. Deshalb ist der 25. August auch als „Tag der Konservendose“ benannt. Ursprünglich wurde die Konservendose entwickelt, um die Soldaten der französischen Armee an der Front zu versorgen. Auch heute noch besitzen Lebensmittel, die in Konservendosen aufbewahrt werden, laut Verbraucherzentrale die längste Haltbarkeit aller verpackten Lebensmittel.
Mittlerweile gibt es sie in verschiedenen Größen und mit den unterschiedlichsten Inhalten. Lediglich die Form ist bei fast allen Konservendosen gleich. Mit der Frage, warum Konservendosen meist rund sind, hat sich auch schon die Sendung mit der Maus befasst. Wir nutzen den „Tag der Konservendose“ daher, um uns mit ihrer Nachhaltigkeit zu beschäftigen.
Die Herstellung
Konservendosen bestehen hauptsächlich aus Weißblech und zu einem geringeren Teil aus Aluminium. Die Herstellung von Aluminium und Weißblech sind sehr energieintensive Prozesse und stellen einen gravierenden Eingriff in die Natur dar. Im direkten Vergleich verbraucht beispielsweise die Gewinnung von Aluminium mehr Energie als die Herstellung von Plastik.
Um zu verhindern, dass sich Metalle aus den Dosen lösen, und auf den Inhalt übergehen, wird die Innenseite teilweise oder ganz mit einer dünnen Folie aus Epoxid-Kunststoff überzogen. Diese enthält häufig den Weichmacher Bisphenol-A (BPA). Wenn diese Beschichtung hohen Säure- oder Fettgehalten der Lebensmittel aber auch Temperaturschwankungen ausgesetzt ist, kann sich der Stoffübergang aus der Schicht erhöhen. Es wird in der Wissenschaft eine mögliche schädliche Wirkung von BPA auf das Hormonsystem diskutiert. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit geht allerdings nur von einer geringen Exposition im Bereich von Konservendosen aus und hat deshalb keine Bedenken.
Wie werden Konservendosen recycelt?
Konservendosen zählen als Einwegverpackungen und werden somit auch über den gelben Sack bzw. die gelbe Tonne zusammen mit Kunststoffen, Verbundmaterialien und Metallen entsorgt.
Dabei besitzen sie unter diesen Abfällen die höchste Recyclingrate, wobei Aluminium nahezu ohne Qualitätsverlust recycelt werden kann. Die Recyclingfähigkeit einer Dose kann bei bis zu 95% liegen. Durch die ferromagnetischen Eigenschaften der Dosen, können sie über Magneten einfach, schnell und effizient von anderen Abfällen getrennt werden. Im Recyclingprozess werden Konservendosen oft der Stahlproduktion zugeführt, sodass daraus qualitativ hochwertiger Stahl produziert werden kann. Ein mögliches Einsatzgebiet kann anschließend der Bau von Offshore-Windkraftanlagen sein.
Alternativen zu Konservendosen
Auf den ersten Blick scheinen Verpackungen aus Glas eine nachhaltige Alternative. Jedoch ist auch die Herstellung von Glasverpackungen mit hohen Energiekosten verbunden. Die schlechte Umweltbilanz von Verpackungen aus Glas ist jedoch nicht nur auf den Materialeinsatz zurückzuführen, sondern auch auf das Gewicht. Denn bei einem höheren Gewicht erhöht sich auch der CO2-Ausstoß während des Transports deutlich. Im Bereich der diskutierten Innenbeschichtungen der Konservendosen wird über mögliche Alternativen diskutiert, von denen keine Gefahr einer hormonverändernden Wirkung ausgehen soll.
Obwohl Konservendosen gut recycelt werden können und damit nachhaltiger sind als andere Verpackungen, ist der hohe Energieeinsatz bei der Herstellung ein Aspekt, der die Umweltverträglichkeit mindert. Wie bei anderen Abfällen gilt hierbei dementsprechend auch, dass der nachhaltigste Weg ist, nicht mehr Abfälle als nötig zu produzieren. Das wird auch im Kreislaufwirtschaftsgesetz deutlich, welches die Vermeidung als oberste Priorität der Maßnahmen zur umweltverträglichen Bewirtschaftung von Abfällen vorgibt.
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