Die Bundesregierung hat am 21.10.2020 den Fortschrittsbericht zur Deutschen Anpassungsstrategie beschlossen. Teil des Plans sind unter anderem neue Förderprogramme, Maßnahmen zu Vorbeugung von Hitze in Städten, sowie der Schutz der deutschen Wälder.

Rückblick

Im Jahr 2008 wurde die Deutsche Anpassungsstrategie (DAS) an den Klimawandel beschlossen. Mit ihr wurde der strategische Rahmen gesetzt, um die Gesellschaft in Deutschland auf die Folgen des Klimawandels vorzubereiten. Der erste Fortschrittsbericht wurde im Jahr 2015 veröffentlicht und wird im Jahr 2020 fortgeschrieben. Neben der Bilanz zu vergangenen Aktivitäten, wurden Prioritäten für die zukünftige Arbeit gesetzt. Er enthält mehr als 180 laufende und neue Maßnahmen aller Bundesresorts.

Investitionen von mehr als eine Milliarde Euro

Für die Umsetzung der Maßnahmen sollen in den nächsten 5 Jahren 1,5 Milliarden Euro ausgegeben werden. Die Investitionen sollen zum Beispiel in den Schutz der Wälder vor Hitze und Trockenheit fließen. Auch Maßnahmen zur Reduzierung von hohen Temperaturen in Städten sollen umgesetzt werden. So könnten Radwege in Zukunft mit luft- oder wasserdurchlässigen Baustoffen gestaltet werden. Außerdem sollen die Städte grüner werden. Es sollen mehr Parks entstehen und Bäume gepflanzt werden.

Erstmals Förderungen für soziale Einrichtungen

Bundesumweltministerin Svenja Schulze: „Der Klimawandel ist in Deutschland angekommen. Das Spüren vor allem jene Kommunen, die im Sommer mit Hitze und Wasserknappheit zu kämpfen haben. Damit uns der Umgang mit den Folgen des Klimawandels in Zukunft besser gelingt, brauchen wir gute Planung und Vorsorge mit Weitsicht. Dafür wollen wir eine belastbare bundesweite Datenbasis schaffen und die Finanzierung der Klimaanpassung in Deutschland strategisch ausrichten. Ich will, dass wir den Schwachen in unserer Gesellschaft besser helfen. Oft fehlen Alten- und Pflegeheimen, Kindertagesstätten oder Krankenhäusern die Mittel, um ausreichend vorzusorgen. Ich werde daher erstmals ein Förderprogramm für die Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen auflegen. Wir wollen mit der Förderung gezielt all jene unterstützen, die in der Corona-Pandemie Großes für die Gesellschaft leisten.“ Die Mittel können zum Beispiel für Dachbegrünung, schattenspendende Sonnensegel und Pavillons oder Trinkwasserspender genutzt werden. Soziale Einrichtungen sollen individuelle Beratung sowie die Möglichkeit erhalten, passgenaue Klimaanpassungskonzepte für sich zu entwickeln. Das Förderprogramm soll noch im Oktober 2020 starten.

Klimaschutz wichtiger denn je

Der UBA-Präsident Dirk Messner fordert zugleich ein konsequentes Vorgehen gegen den Klimawandel, denn ohne Klimaschutz sei das alles nichts.