Jährlich findet am vierten Sonntag im September der Internationale Tag der Flüsse statt. Schon seit 2005 soll damit weltweit an den Wert der Flüsse erinnert und gleichzeitig das öffentliche Bewusstsein für sie gestärkt werden. Gewässer dienen vielen Pflanzen und Tieren als Lebensraum und sind damit ein wichtiger Bestandteil der biologischen Vielfalt. Leider ist durch die Industrialisierung das Zusammenspiel aus Schutz und Nutzung von Gewässern aus dem Gleichgewicht geraten. Die Konsequenzen von Abfällen insbesondere des Plastiks in den Meeren rückte in den letzten Jahren verstärkt in den Fokus der Öffentlichkeit. Jedoch wird dabei kaum über die Konsequenzen von Plastik in deutschen Binnengewässern gesprochen. Wir nutzen den internationalen Tag der Flüsse, um uns diesem Thema, in Hinblick auf unsere Wasserläufe, zu widmen.

Wie stark sind deutsche Flüsse mit Plastik belastet?

Bislang gibt es leider nur wenige Studien bzgl. der Belastung von Binnengewässern mit Plastik. Unbestritten ist jedoch die Existenz von Mikroplastik in Flüssen und Seen. Eine Studie der Universität Basel geht davon aus, dass der Rhein jährlich ca. 10 Tonnen Mikroplastik transportiert. Eine Studie aus Österreich besagt zudem, dass die Donau eine circa 4-Mal so hohe Belastung aufweist wie der Rhein. Um jedoch fundierte Aussagen treffen zu können, müssen langfristige Studien durchgeführt werden. Um dabei die Vergleichbarkeit zu gewährleisten ist ebenfalls ein einheitliches Untersuchungsverfahren notwendig. Zurzeit werden auf Bundes- und europäischer Ebene entsprechende Forschungsarbeiten durchgeführt, um diese Standards zu entwickeln.

Wie kann der Eintrag von Plastik in Flüssen vermieden bzw. verringert werden?

Im ersten Schritt ist es wichtig, den Ursprung des Plastikeintrags zu identifizieren. Die Eintragung von Plastik kann beispielsweise durch die Industrie oder Kläranlagen erfolgen. Jedoch ist es häufig schwierig eine genaue Quelle zu identifizieren und unmittelbare Maßnahmen einzuleiten.
Ein weiteres Problem stellt sekundäres Mikroplastik dar. Dieses entsteht durch physikalische, chemische oder biologische Zersetzung von Makroplastikteilen (z.B. Kunststoffverpackungen). Der Eintrag von sekundärem Mikroplastik ist somit direkt mit der falschen Entsorgung von größeren Plastikteilen verbunden.

Wie kann uns die Kreislaufwirtschaft helfen?

Bei dem Modell der Kreislaufwirtschaft werden bestehende Materialien und Produkte so lange wie möglich genutzt, repariert und recycelt. Mit diesen Prozessen lässt sich der Lebenszyklus der Produkte deutlich verlängern, wodurch Ressourcen und Materialien so lange wie möglich im Wirtschaftskreislauf verbleiben. Demnach werden Abfälle auf ein Minimum reduziert – und je weniger Abfälle produziert werden, umso weniger können Gewässer verunreinigt werden und die Lebensgrundlage von vielen Pflanzen und Tieren bleibt erhalten. Durch eine Kreislaufwirtschaft lassen sich jedoch nicht nur Abfälle reduzieren, sondern es wirkt zugleich der Rohstoffverknappung entgegen.

Erfahren Sie mehr über unsere Leistungen im Bereich Umwelt und Kreislaufwirtschaft

Bild von Jan Vašek auf Pixabay